Israel – die Kühe und die Verrückten

Verrückt meine ich hier absolut wörtlich: ver-rückt.

Da wird also jemand ergriffen, der harmlos an einem Punkt gestanden und nichts besonderes gedacht hatte und an einen ganz anderen Punkt gerückt, an den er sich vorher keineswegs aus eigenen Stücken begeben hatte. Sowas verursacht Schwindel. Und manchmal Übelkeit. Der fundamentale Unterschied zwischen Ver- und Entrücktheit besteht darin, dass sich der Entrückte in eine neue, allen unbekannte Welt enthebt, davon zumeist viel verwirrter ist als der Verrückte, der glaubt, sich nach dem Akt der Verrückung in irgendetwas Bekanntem aufzuhalten.

Da können sich schon mal Realitäten vollends verschieben und Zeitläufe wie auch wissenschaftliche Zusammenhänge buchstäblich danebengehen.

Wenn sich also nun Muslime ein Schlafhemdchen anziehen, selbst im Winter in offenen Sandalen laufen und sich den Bart in ein hässliches Gesichtskraut verwandeln lassen – dann sind sie verrückt. Nein, keineswegs wahnsinnig und auch nicht zwingend gefährlich, aber verrückt. Es hat sie lediglich gegriffen und 1.400 Jahre zurückfallen lassen. Natürlich ist das nicht unbedenklich und auch nicht zu empfehlen: 1.400 Jahre, das bedeutet schon eine umfangreiche, nennenswerte Realitätsvernichtung.

Wenn sich diese Schlafhemdchenträger jedoch aufmachen und Menschen schinden, andere Bekenntnisse beschreien und Fäuste schütteln, dann reden wir fast schon vom Daesh und überschreiten tatsächlich die Grenze zwischen Verrücktheit und Wahnsinn. Meist gefährlichen Wahnsinn.

Es gibt auch unter Christen Verrückte. Natürlich. Auch Wahnsinnige. Da fallen mir die drei Nonnen ein, die vor einigen Jahren irgendwo im Osten eine Mitschwester wegen Verfehlungen tatsächlich ans Kreuz schlugen und dort vier Tage hängen ließen. Als ein Arzt sie (zufällig!) entdeckte, war ihr Leben nicht mehr zu retten.

Und wenn nun Juden hingehen und mithilfe einer Kuh den Tempelberg zerstören und die Moscheen dort vernichten wollen – dann frage ich mich allen Ernstes, ob das noch Verrücktheit oder schon Wahnsinn ist.

Ehrlich gesagt: ich tendiere zu Letzterem.

Es ist aber tatsächlich so. Da gibt es in Israel ein jüdisch-extremistisches Tempelinstitut, und deren Herrschaften kommen momentan auf eine vermeintlich ganz grandiose Idee: da befahl der jüdische Gott Moses, er möge eine rein rote, makellose Kuh bringen, die nie ein Joch getragen habe. Die solle geopfert werden, dann verbrannt und ihre Asche mit Eisenkraut und Zedernholz vermischt werden. Darin solle ein Priester zur Reinigung aller Sünden baden. Das solle allem Nichtjüdischen in Israel den Garaus und den Tempelberg schlagartig freimachen. Wie das geschehen soll, entzieht sich meiner Kenntnis – und der der meisten Juden, die daran glauben, wahrscheinlich wohl auch.

Ob es dann ein vernehmliches „Plopp!“ gibt und der Tempelberg ist sozusagen explosionsartig frei von allem muslimischen Bauwerk und Gerät, bleibt (mir) rätselhaft. Aber egal.

Vom Sachverhalt und Tatbestand her ist das nicht nur finsterer Alchimisten-Aberglaube aus der Antike, sondern aufgrund seiner Absicht heute auch ein klares Indiz ansteigenden Wahnsinns in der jüdisch-extremistischen Umgebung in Israel.

Vielleicht war das ein schelmisches Augenzwinkern des damaligen Autoren; aufgrund der Genetik und zumindest damaliger Möglichkeiten gezielter Zucht scheint es nach menschlichem Verständnis unmöglich, eine solche Kuh auffinden zu können, die rein rot ist und kein einziges, irgendwie anders gefärbtes Härchen im Fell trägt und darüberhinaus auch noch vollkommen frei von Krankheitszeichen aller Art sein könnte.

Es ist wohl wie der Topf voll Gold unter dem Ende des Regenbogens. Eine nette Geschichte, die man Kindern zum Zubettgehen erzählt. Eine Menge buntes Futter für Kinderideen, kein noch so mageres Hälmchen für einen erwachsenen Verstand. Für mich ist das so kindlich wie der regelmäßige Hype in der muslimischen Welt, in der schon mal ein Stück Brot, das in seiner Teigmaserung irgendwie Ähnlichkeiten mit dem arabischen Wort für „Allah“ trägt, fünfstellige Summen bezahlt werden. Das halte ich zwar auch für verrückt – aber nicht weiter gefährlich. Das Brot tut niemandem etwas. Der verrückte Sammler will es nicht als Waffe gegen Andersdenkende oder -Glaubende einsetzen.

Die brave Milchkuh, nach der fromme Juden nach eigener Aussage schon beinah zweitausend Jahren angestrengt suchen, soll aber eine Waffe sein.

Sie soll Muslime, den Islam, alle seine Menschen, Geräte, Bauwerke, Worte, Ideen, Kunstwerke und deren Erbe fortwischen, vernichten. Und da hört der Spaß auf.

Nun bemühen sich fromme Juden vom Tempelinstitut um die Genetik; sie wollen ihrem Gott ins Handwerk pfuschen, ihn dadurch entthronen, ihm die Zunge herausstrecken und grinsend diesen Cheat benutzen. Ihr Gott führte ihnen seit zweitausend Jahren keine solche Kuh zu – und nun soll sie ihm abgetrotzt werden. Für fiebrige, ja bösartige Vernichtungsphantasien.

Mich schüttelts.

Über echsenwut

Ein Islamkonvertit; Ehemann, Familienvater, arbeitet im Marketing, unsterblich verliebt in Ägypten. Die Eule, mit deren Bild er gern kokettiert, steht für den Buchstaben "M" in den altägyptischen Hieroglyphen - und damit für das Initial seines Vornamens. Überaus leidenschaftlich in allem, was er tut; immer viel zu laut, zu präsent, engagiert. Man sagt: intelligent. Ich auch. :-)
Dieser Beitrag wurde unter Aberglaube, Extremismus, Glauben, Israel, Jude, Juden, Judentum, Krieg, Kultur, Kunst, Leben, Tempelberg, Uncategorized abgelegt und mit , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.